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Im Bürgerzentrum ist alles „absolut super top“

By 26. Februar 2018News

Von Axel H. Kunert 31.01.2018 – 18:04 Uhr

 

Der Kultur-, Umwelt- und Sozialausschuss (Kusa) des Nagolder Gemeinderats war zu Gast im neuen Bürgerzentrum. Thema des Tages natürlich: eine erste Bilanz eben des Betriebs des Bürgerzentrums durch die Urschelstiftung. Resümee: „absolut super top“.

„Es ist das eingetreten, was wir erhofft haben“, sagte Oberbürgermeister Jürgen Großmann schon bei der Begrüßung der Kusa-Mitglieder am ungewöhnlichen Sitzungsort. Es würden sich seit dem Start des Bürgerzentrums genau am 11. September vergangenen Jahres immer mehr Vereine und Institutionen der Nutzung des Bürgerzentrums der Urschelstiftung anschließen. Insgesamt 25 seien es inzwischen.

Und trotz „einer extrem hohen Auslastung“ mit einer durchgängigen Belegungsquote von montags bis freitags habe man noch „gewisse Kapazitäten“, um eventuell weitere interessierte Gruppen im Bürgerzentrum aufzunehmen, so der Vorstandsvorsitzende des Urschelstiftung, Ulrich Mansfeld, gegenüber den Gemeinderäten. Was sich für neue Nutzer unbedingt lohnen würde: Die Bündelung der Aktivitäten und Angebote der verschiedenen Vereine und Institutionen im Bürgerzentrum bringe für diese immer „eine spürbare Effizienzsteigerung“, wobei das „bürgerschaftliche Engagement insgesamt aufgewertet“ werde, etwa durch eine verbesserte öffentliche Wahrnehmung der jeweils eigenen Angebote durch die bereits erreichte Bekanntheit des Bürgerzentrums und der hohen Frequenz an Besuchern.

Den eigentlichen Bericht zur Arbeit des Bürgerzentrums der Urschelstiftung vorm Kusa übernahm dann Vorstandsmitglied Werner Baumeister, der dafür noch mehr Superlative bemühen konnte. Bereits die Umbau-Phase des Bürgerzentrums „lief hervorragend“ und sei im Zusammenwirken von Urschelstiftung und der Stadt Nagold, deren Bauamt die Bauleitung übernommen hatte, „sauber und professionell durchgetaktet“ gewesen. Beweis dafür: „Wir haben alle gesetzten Termine eingehalten, wir haben den gesetzten Kostenrahmen eingehalten“, letzteren sogar leicht unterboten: 160 000 Euro Kosten waren veranschlagt, 154 000 Euro wurden bis dato ausgegeben. Keine Selbstverständlichkeit bei öffentlichen Bauprojekten.

Worauf man allerdings derzeit noch warte, sei die Auszahlung die versprochenen Fördergelder aus dem Leader-Programm – wofür man sich derzeit in der finalen Antragsphase für die Abrufung der Gelder befinde, die man „bis Anfang Februar“ hoffe abgeschlossen zu haben. Aber das ist nur ein kleiner „Schönheitsfleck“ auf der sonst makellosen Bilanz des Bürgerzentrums, für die Baumeister „ein fantastisches Miteinander“ der präsenten Vereine und Institutionen protokolliert. Die Zusammenarbeit mit den Nutzern klappe reibungslos, die Technik funktioniere perfekt – was auch OB Großmann eingangs der Kusa-Sitzung lobend erwähnte: Die Ausstattung des Bürgerzentrums als Tagungsmöglichkeit sei aktuell die modernste in der Stadt, sowas wie hier „haben wir noch nicht einmal im Rathaus“.

Vertretene Gruppen haben „hohes Maß an Vertrauenskultur“

Weiter mit Baumeisters Superlativen: Es gäbe zudem „ein hohes Maß an Vertrauenskultur“ der im Bürgerzentrum vertretenen Gruppen, die alle „eine absolut super top Disziplin“ beim Betrieb des Bürgerzentrums an den Tag legten. Beleg dafür: niemand würde – was leicht möglich wäre – die verfügbaren, gemeinschaftlichen Angebote einseitig für sich ausnutzen, zu Lasten der anderen Vereine und Institutionen. Im Gegenteil – es sei bereits eine echte „verschworene Gemeinschaft“ im Bürgerzentrum entstanden, „eine große Bürgerzentrums-Familie“ sozusagen. Fazit also: „Das Gesamtkonzept des Bürgerzentrums hat sich bestens bewährt.“

Was nicht heiße, dass man seitens der Urschelstiftung, die das Bürgerzentrum als eigene, „faktisch hundertprozentige Tochter“ betrachte, nicht noch besser werden möchte. Wofür man bereits ein eigenes Management-Modell fürs Bürgerzentrum aufgestellt habe, in dem man die drei Entwicklungsbereiche „Marketing und Vertrieb“, „Strategie und Organisation“ sowie „Steuerung und Controlling“ formuliert habe. Ziel sei es, weitere Nutzer und damit weitere Einnahmen zu akquirieren, um noch bestehende „Lücken in der Deckung der laufenden Kosten“ zu schließen. Dafür wolle man das Bürgerzentrum „als Marke etablieren“, gleichzeitig den Tagesbetrieb („ein echt harter Knochenjob“) auf dem erreichten Niveau halten und ausbauen, und dabei für die Spender und Geldgeber der Urschelstiftung und des Bürgerzentrums „eine maximale Transparenz bei der Verwendung der eingesetzten Budgets“ herstellen.

Werner Baumeister abschließend: Nach den ersten 100 Tagen Betrieb habe sich das Bürgerzentrum zur „Herzkammer für erfolgreiches bürgerschaftliches Engagement“ entwickelt. Und: „Wir haben den Anspruch, mit Begeisterung und Leidenschaft das Bürgerzentrum weiterzuentwickeln.“

Kusa-Mitglieder zollen Respekt und Anerkennung.

Weshalb es von den Kusa-Mitgliedern denn auch hohen Respekt und Anerkennung für die Arbeit des Bürgerzentrums und der Urschelstiftung gab. Bernd Gorenflo (Grüne) etwa: Es sei „letztlich ein sehr schönes Ergebnis“, dass man da mit dem Bürgerzentrum erreicht habe – weshalb er sich nun von Seiten der Stadt eine Politik wünsche, die das Ehrenamt in der Stadt „so würdigt, dass es weiterhin eine so große Motivation“ dafür gebe. Oder Stadtrat Kurt Brei (CDU): „Totale Gratulation an die Urschelstiftung“ für das Erreichte.

Dem stand denn auch OB Großmann in nichts nach: Man habe die große „Begeisterung und das Herzblut gespürt“, mit dem die Urschelstiftung das Projekt Bürgerzentrum bis hierher geführt habe. „Und ich bin vom weiteren Erfolg absolut überzeugt.“